Ich war vergangene Woche zufällig in Hamburg und hab mir da die Veranstaltung zum Grundeinkommen am 23. September im Kampnagel natürlich nicht entgehen lassen. Erstmal ein Eindruck: Die Veranstaltung war extrem gut besucht – hätte nicht gedacht, dass das Thema Grundeinkommen schon so verbreitet ist. Interessant war vor allem, dass ein Sessel auf der Bühne frei für Gäste aus dem Publikum war. Hier nun einige kurze Auszüge von Kommentaren, die von diesem Sessel aus kamen.
Von einem Bauarbeiter, der drei Jahre Zeitarbeit hinter sich hat:
„Wenn man über das Grundeinkommen redet (… und darüber ob es funktionieren kann …), muss man auch darüber reden, dass das System aus dem es kommt, auch nicht funktioniert.“
Von einem Musiker und Raucher:
„Ich bin für das Grundeinkommen, weil es weder Kommunismus noch Kapitalismus ist. Ich verabscheue das Unmenschliche im Kapitalismus und die Kontrollmechanismen im Kommunismus.“
Ich weiß leider nicht mehr, wer das gesagt hat und es ist auch nur sinngemäß wiedergegeben. Aber ich fand den Gedanken extrem interessant und wichtig für das gesamte Thema Grundeinkommen:
„Wenn wir uns die heutige wirtschaftliche Wertschöpfung ansehen, dann muss man feststellen, dass ein riesiger Teil davon allein auf der Arbeit aller Menschen vor uns basiert. Warum sollten also nicht alle Teile der Gesellschaft von diesem von Generationen geschaffenen Wissen profitieren dürfen?“
Und noch Daniel Häni, der zu den festen Rednern gehörte und der 2012 ein Volksabstimmung über das Grundeinkommen in der Schweiz erreichen will:
„Das System momentan ist ja ein enormer volkswirtschaftlicher Schaden, oder? Welche Arbeitsbereiche mit einem Grundeinkommen ausgefüllt werden könnten!“
Die Einzelvorträge hat das Hamburger Netzwerk Grundeinkommen zusammengefasst.
Äußerst interessanter Artikel. Wäre gerne dort gewesen, hab’s aber leider verpasst.
Gruß aus Hamburg!